Reisebericht Rumänien 2020

Wir möchten euch heute einen kurzen Einblick geben von unserer Rumänienreise, die wir Anfang 2020 gemacht haben. Uns ist es wichtig, euch von dieser intensiven Zeit zu erzählen, da wir einige prägende und wertvolle Eindrücke mitnehmen konnten, und euch diese weitergeben möchten.

Wir sind Michelle und Sophie, wir sind beide 20 Jahre alt und kommen aus Bebra und Bad Hersfeld. Wir kennen uns seit ca. 4 Jahren und haben eine sehr tiefe Freundschaft. Gemeinsam diese Reise erlebt zu haben, erfüllt uns mit viel Freude und Dankbarkeit!

Die Reise beginnt in Bad Hersfeld, wo wir uns gemeinsam mit dem CHD (Christlichen Hilfsdienst), auf den Weg nach Târgu Mures, eine Stadt im Norden Rumäniens, machen.
Der CHD besteht aus Mitgliedern verschiedenster Kirchen, Freikirchen und kirchlichen Gruppen und organisiert schon über Jahre hinaus Hilfsendungen für Osteuropa. Darunter unterstützt der CHD eben auch seit vielen Jahren die praktische Arbeit mit sozial benachteiligten Roma und steht vor Ort in engem Kontakt mit Sozialarbeitern.

Ohne wirklich zu wissen was auf uns zukommt, waren wir schon mitten im Geschehen. Am Flughafen trafen wir Romy, ein guter Freund des CHD’s, der Vorort mit einigen anderen Stiftungen die zuammen arbeitet. Er hat uns die ganze Woche in einem coolen roten Camper Van rumgefahren und uns begleitet. Unser erstes Ziel, war das Lager von einem Ehepaar, namens Willy und Tunde, welche beide als Sozialarbeiter tätig sind. Zwei ganz wundervolle und herzliche Menschen, deren Dienst aus vielen verschiedenen und wichtigen Aufgaben besteht. Da der CHD und die Menschen in Rumänien schon viele Jahre zusammenarbeiten merkt man eine ganz besondere Beziehung, die durch ein freudiges und herzliches Wiedersehen unterstrichen wurde. Somit wurden auch wir zwei mit offenen Armen empfangen, was uns ein Gefühl von Zugehörigkeit und Treue gegeben hat. Nachdem wir dann etliche Pakete mit verschiedenen Grundnahrungsmitteln gepackt und im Van verstaut hatten, fuhr uns Romy zum ersten Dorf. Um ehrlich zu sein, können wir keine Worte finden, die unsere ersten Eindrücke treffend beschreiben würden, aber von Verwahrlosung, Dreck, stechenden Gerüchen über Trauer, tiefe Berührungen und Freude ist an Emotionen alles dabei gewesen.

Die „Hütten“, die aus nur wenigen Quadratmetern bestehen und überwiegend von Großfamilien bewohnt werden, sind in extrem schlechten Zuständen und lassen die Menschen unter sehr harten Bedingungen leben. Doch trotz alledem, haben diese Menschen auf so vielfältige Art und Weise eine Liebe und Dankbarkeit ausgestrahlt, von der wir tief bewegt waren. Man sah es in den Augen der Kinder, als sie, ohne uns wirklich zu kennen, mit offenen Armen auf uns zu rannten, uns umarmten und uns keine Sekunde mehr aus den Augen ließen. Aber auch die dankbaren und tiefen Blicke der Eltern und Großeltern sind uns nicht entgangen und berührten uns sehr. Nachdem wir in jedem Dorf immer wieder aufs Neue mit Lobliedern der Menschen begrüßt wurden, stellten auch wir uns vor und durften dank des Vertrauens und dem Zuspruch des CHDs einen kleinen Gottesdienst feiern und Gott damit die Ehre geben. Diese Freude und Dankbarkeit spüren zu dürfen war eine Bereicherung für unseren eigenen Glauben und eine Ermutigung darin, Gott in jeder Lebenslage zu loben!

Neben den zahlreichen Besuchen und Verteilen der Lebensmittel in den Dörfern, schauten wir uns ein Grundstück etwas außerhalb von Targu Mures an. Es sollte als eine mögliche Option dienen, dort zukünftige Kinderfreizeiten veranstalten zu können, um auch Kindern aus ärmeren Verhältnissen eine Möglichkeit bieten zu können, etwas anderes zu sehen und somit ihnen Perspektive zu schenken. Das Motto des CHD‘s ist dabei „Hilfe zur Selbsthilfe“. Möglichkeiten zu schaffen, Menschen in die Eigenständigkeit zu führen. Der CHD und auch wir sind davon überzeugt, dass Christsein auch eine soziale, diakonische Komponente hat und sich in ganz praktischer Hilfe an notleidenden Menschen zeigen muss/sollte?

Niemals hätten wir damit gerechnet, dass wir so etwas erleben würden und genau da fängt Gottes Weg an. Er schickt uns an einen Ort der „menschlichen Dunkelheit, um das Licht Gottes hineinzubringen. Wir möchten dich ermutigen, diesen Schritt zu wagen und dir ein eigenes Bild zu machen. Diese Erfahrung krempelt nicht nur dein Konsumverhalten um, sondern gibt dir eine ganz neue Sicht auf Gott und deinen Glauben. Sei mutig, zu gehen, sei bestärkt Entscheidungen zu treffen und gewollt zu helfen. Diesen Menschen Vorort die Liebe Jesu durch dich zu zeigen ist ein Privileg und eines der größten Geschenke, die wir von Gott erhalten durften.